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Warum der Milchzahn Milchzahn heißt

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Warum der Milchzahn  Milchzahn heißt Warum der Milchzahn Milchzahn heißt fotolia ©Junaoli

Immer wieder gibt es Wissenswertes rund um die Zähne zu berichten. Außer Tipps für die Zahngesundheit zu geben, berichten wir ab und an über kuriose Themen oder greifen Fragen auf, die man sich vielleicht schon einmal gestellt, aber nie beantwortet hat. So auch heute: Wieso heißen Milchzähne eigentlich Milchzähne?

Der Ursprung liegt schon weit zurück. Die generelle Annahme ist, dass die Geburt dieses Sprachbegriffs im 16. Jahrhundert liegt, ganz erwiesen ist dies aber nicht. Die ersten Zähne eines Menschen sind erheblich kleiner als die später wachsenden, sogenannten bleibenden Zähne. Und weniger sind es auch, nämlich nur 20 statt - inklusive aller Weisheitszähne - 32. Der Kinderkiefer ist ja noch nicht so groß wie der eines erwachsenen Menschen, Platz für 32 Zähne gibt es da nicht, aber den Milchzähnen kommt trotzdem eine Platzhalterfunktion zu. Nach und nach, wenn der kleine Mensch heranwächst, fallen die Milchzähne aus und der bleibende Zahn nimmt seinen Platz ein. Wäre das schön, wenn die bleibenden Zähne auch immer so hell aussähen wie die Milchzähne!

Die helle Farbe ist nämlich einer der Gründe, weshalb sie so heißen. Milch ist hell, fast weiß, und ein frischer, heiler Kinderzahn hat eine Farbe, die der unserer Milch sehr ähnelt. Die Assoziation liegt daher nahe, und man nimmt an, dass die farbliche Ähnlichkeit für die Namensgebung ausschlaggebend war.     

Eine weitere Erklärung liegt im Zeitpunkt des Durchbruchs der ersten Zähne. Im Schnitt brechen die ersten Zähne im Alter von 5 bis 7 Monaten durch, bei einigen Babys natürlich später. In dieser Zeit bezeichnet man das Baby sogar noch als Säugling - weil es in der Regel entweder gestillt oder mit der Flasche "gesäugt" wird. Und womit - klar, mit Milch. 

Dies ist vom Prinzip her auch der Grund für Annahme Nr. drei. Sollte die Überlieferung tatsächlich stimmen, wurde der Begriff des Milchzahns schon vor rund 2500 Jahren geprägt, nämlich vom Urvater der Medizin: Hippokrates. Im Gegensatz zu vielen seiner Thesen, die in der Medizin noch heute Geltung haben, ist die Begründung aber eine etwas kuriose: Hippokrates war nämlich davon überzeugt, dass die Milchzähne während des "Säugens" aus der Muttermilch gebildet werden. Der direkte Kontakt dieser flüssigen Nahrung mit dem noch unbezahnten Kiefer verleitete ihn zu dieser Annahme. Ein kleines Körnchen Wahrheit steckt aber so oder so in dieser Vermutung: Muttermilch wie auch hochwertiges, industriell gefertigtes Milchpulver enthalten zahlreiche Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, die natürlich auch für die Bildung unserer Zähne wichtig sind. So gesehen hat er wenigstens ein klein bisschen Recht. 

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Zahnarztpraxis für Privat- und Kassenpatienten für Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude, Bremen und Nord-Niedersachsen.

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