Aber was passiert mit unseren Zähnen? Hat das Küssen Auswirkungen? Können unsere Zähne Schaden davontragen? Radio Eriwan antwortet: Im Prinzip ja, aber…. Klar ist: Küssen ist eine intime, extrem körpernahe Tätigkeit. Ihr Kusspartner trägt viele Bakterien mit sich herum, genau wie Sie. Einmal abgesehen von anderen infektiösen Erkrankungen, die Sie sich gegenseitig übertragen können, befinden sich im Speichel natürlich Bakterien, durch die Karies und Parodontitis verursacht werden. Ganz einig sind sich Experten über die Maßgeblichkeit des Einflusses von Küssen nicht. Davor, einen heruntergefallenen Schnuller mal eben abzulecken und dem Kind wieder in den Mund zu stecken, wird aber grundsätzlich gewarnt. Lieber kurz unter fließend Wasser reinigen, heißt die gängige Empfehlung, damit Karies- und Parodontosebakterien nicht gleich zu Ihrem Kind wandern.
Ob nun Karies und Parodontose tatsächlich durch Küssen übertragen werden bzw diese bei Ihnen auslösen können, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören Ihr Immunsystem im Allgemeinen, Ihre Ernährungsgewohnheiten (Zucker ist der Stoff, den Ihre Kariesbakterien lieben!), eine gewisse genetische Disposition; auch Rauchen (über 70% aller Patienten mit chronischer Parodontitis sind Raucher!) zählt zu den Ursachen, da Ihr schlechter durchblutetes Zahnfleisch Sie anfälliger für bakterielle Entzündungen werden lässt. Bevor Sie nun das Küssen bleiben lassen - das wäre doch schade -, geben wir dann doch Entwarnung: Die allerbeste Vorsorge ist die gründliche Mundhygiene. Wenn Sie regelmäßig putzen, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten benutzen, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen und unsere Prophylaxe nutzen, sind Sie auf einem guten Weg und minimieren das Risiko. Denn Schaden können diese Bakterien erst relativ langfristig anrichten, wenn sie ungehindert im Mund wüten können.
Lassen Sie sich also nicht abhalten und bleiben immer liebevoll am Ball!