Diese sind natürlich ein medizinischer Aberglaube, der sich jedoch unfassbar lange gehalten hat. Unbewiesenen Quellen nach soll sogar schon 5000 (!) v. Chr. von diesen Zahnwürmern als Ursache für Karies (das damals sicher anders betitelt wurde) berichtet worden sein. Bewiesen ist jedoch, dass der Zahnwurm erstmals um 1800 v. Chr. auf der "Tafel von Nippur", einer im heutigen Irak gelegenen Stadt, erwähnt wurde. Der Glaube an den Zahnwurm, mal als böser Dämon oder Geist, der sich von Zahnblut ernährt, mal als in "verdorbenen" Körpersäften (beim Zahn also der Speichel) austretend, hielt sich bis auf wenige Ausnahmen bis ins 19. Jahrhundert. Erst dann wurden unterschiedliche Theorien zur Entstehung von Karies aufgestellt, d.h., die Existenz des Zahnwurms als Ursache allen (Karies-)Übels in Frage gestellt.
Wenn Sie heute durch eine regelmäßige und richtige Zahnpflege sowie professionelle Zahnprophylaxe durch Ihren Zahnarzt von Karies verschont bleiben, hätten Sie zu früheren Zeiten bei kariös verursachtem Zahnschmerz die Behandlung durch rituelle Beschwörungen, Kräuter-, Malz- und andere Spülungen oder sogar das Einbringen von Tabak über sich ergehen lassen müssen. Es gab sogar Zeiten, in denen man das Ausfallen erkrankter Zähne durch das Auflegen von Würmern beschleunigen wollte. In diesem Sinn sollte man also sicher nicht von der guten, alten Zeit sprechen.
Seien Sie beruhigt: Bei Ihrem nächsten Besuch in der Zahnarztpraxis Dr. Steffen Klabunde werden Sie garantiert wurmfrei behandelt!