Ca. 1 Million Implantate werden in Deutschland jährlich gesetzt. Mit dem Ersetzen des Zahns allein ist es aber nicht getan. Die Eigenverantwortung bei der täglichen Zahnhygiene ist noch ein Stück weit höher als im Fall des eigenen festsitzenden Zahnes. Diesem wird bei guter Zahnhygiene in der Regel durch den Zahnhalteapparat, bestehend aus Kieferknochen, Zahnfleisch und Haltefasern, genug Schutz geboten. Ein Implantat hat diesen natürlichen Schutz zunächst nicht, der künstliche Zahn wird anfangs nur von locker anliegendem Bindegewebe umgeben. Zahnseide, Zwischenraumbürsten und täglich mehrfaches Putzen sind angebracht, damit an der Implantatstelle kein Entzündungsherd entsteht. Gerade der Übergang zwischen Krone und Zahnfleisch ist besonders anfällig für die sogenannte Peri-Implantitis, die erst das weiche Gewebe und dann den Knochen zerstören kann.
Forscher arbeiten derzeit an einem Kaugummi, das genau diese möglicherweise entstehende Entzündung entdeckt und durch Bitterstoffe Alarm schlägt. Haben sich Bakterien rund ums Implantat eingenistet und ihr Zerstörungswerk begonnen, steigt die Konzentration eines bestimmten Enzyms, des Matrix-Metalloproteinases 8 (MMP-8), deutlich an. Das Kaugummi wiederum enthält ein Eiweiß- oder auch Peptidkettensystem, das zwischen einer kleinen Kugel und einem Bitterstoff platziert ist. Je weiter eine Entzündung nun voranschreitet, desto höher steigt die Enzymkonzentration des MMP-8. Das Enzym durchschneidet die Eiweißkette - und der Bitterstoff kann seine Wirkung entfalten, denn der Patient schmeckt den Unterschied zu vorher deutlich. So gewarnt, kann er schleunigst seinen behandelnden Implantologen aufsuchen und die Entzündung behandeln lassen.
Eine professionelle Zahnreinigung, möglichst zweimal im Jahr, kann schon dazu beitragen, dieses Risiko etwas überschaubarer zu halten. Gern können Sie hierfür einen Termin vereinbaren!