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Abkürzungen - oft böhmische Dörfer

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Abkürzungen - oft böhmische Dörfer Abkürzungen - oft böhmische Dörfer fotolia©Andrey Popov

Nicht nur, dass man die sprichwörtliche Arzt-Klaue oft nicht lesen kann, nein, auch viele Abkürzungen oder Fachausdrücke sagen einem gar nichts und lassen so manchen Patienten ratlos zurück. Selbst der Zahnarzt vergisst manchmal, dass er normalerweise einen Laien auf dem Stuhl liegen hat, der vielleicht ganz gern wüsste, was sich hinter einzelnen Buchstaben oder fachspezifischen Wörtern verbirgt.

 Die gängigsten haben wir Ihnen einmal zusammengestellt. Wenn bei Ihrem nächsten Besuch in unserer Praxis von "drei-sechs x" gesprochen wird, können Sie gleich mitreden. Fangen wir also mit dem sogenannten Zahnschema an. Wollte Ihr Zahnarzt seiner Zahnarzthelferin oder seinem -helfer mitteilen, welche Zähne in Ordnung sind und welche nicht, bräuchte er ziemlich lange, würde jeder einzelne Ihrer Beißerchen mit vollem Namen ausgesprochen. Ob Schneide-, Eck oder Reißzahn  oder die vorderen und hinteren Molaren und dann auch noch oben, unten, links oder rechts, erkennen Sie an den Zahlenfolgen, auf die man sich einmal geeinigt hat. Diese besteht aus den Zahlen 1 bis 4, gefolgt von den Zahlen 1 bis 8 (falls vorhanden). Die 1, 2, 3 oder 4 stehen dabei für Oberkiefer rechts, Oberkiefer links, Unterkiefer links, Unterkiefer rechts. Die nächste Ziffer betrifft den Zahn, um den es sich handelt. Der erste Zahn, also Nummer 1, ist dann jeweils der Schneidezahn, der letzte, sofern Sie Weisheitszähne haben, der achte. Ist bei einer Untersuchung von der "Zwei-Eins" die Rede, dann bedeutet dies, dass der erste Schneidezahn im Oberkiefer links betroffen ist. Ein Weisheitszahn im Unterkiefer rechts würde hingegen als "vier-acht" bezeichnet. Der Oberkiefer wird in der Fachsprache übrigens "Maxilla" genannt, der Unterkiefer "Mandibula". Nach der Zahl, mit der der Zahn genannt wird, folgt meist ein Buchstabe. Folgende Bedeutung haben diese:

b = Brückenglied  c = Karies  e = ersetzt  f= fehlt  h = Klammer (Halteelement)  i = Implantat  k = Krone  o = Geschiebe  pk = Teilkrone  t = Teleskopkrone  x = extraktionswürdig  z = zerstört.     "Drei-Sechs x" heißt also, dass der erste große Molar im Unterkiefer links extraktionswürdig ist, also möglicherweise gezogen werden könnte. Natürlich wird ein Zahnarzt zunächst alles versuchen, einen Zahn zu erhalten.

Nicht nur die Abkürzungen sind für manche Patienten böhmische Dörfer, auch viele Fachausdrücke sind nicht als das erkennbar, was sie auf gut Deutsch aussagen wollen. Kein Wunder, sind doch die Begriffe lateinischen Ursprungs. Bringen wir ein wenig Licht ins Dunkel: -Approximal = zwischen zwei Zahnkrone befindlich   -Buccal = wangenwärts/Richtung Wange   -Distal = von der Kiefermitte abgewandt, zum Kieferbogenende gesehen   -Interdental = Zahnzwischenraum, zwischen den Zähnen befindlich   -Labial = der Lippe zugewandt, zur Lippe hin   -Lingual = der Zunge zugewandt, die Zunge betreffend -Mesial = der Kiefermitte zugewandt, zur Kiefermitte hin   -Okklusal = der Zahnkontakt zur Kaufläche hin, kauflächenwärts   -Palatinal = den Gaumen betreffend (und damit Oberkieferbezogen)   -Vestibulär = zum Mundvorhof hin   -Zervikal = in Richtung Zahnhals, den Zahnhals betreffend.

Diese Begriffe fallen bei einer Analyse Ihres Zahnschemas häufig. Aber auch für das, was umgangsprachlich Loch im Zahn genannt wird oder Zahnfleischentzündung, gibt es Fachbegriffe. Über die klären wir Sie im nächsten Blog auf!

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Zahnarztpraxis für Privat- und Kassenpatienten für Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude, Bremen und Nord-Niedersachsen.

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